Erfahrungsbericht

Man ist heutzutage über vieles informiert, nur nicht, welche Bestandteile das Futter tatsächlich enthält, das man für seine Tiere kauft. Eine Angabe beispielsweise über den Gehalt an Eiweiß reicht also nicht aus, wenn man nicht gleichzeitig erfährt, woher dieses Eiweiß stammt (tierisch, pflanzlich ­– von welchem Tier, welcher Pflanze!).

Wenn wir bedenken, welche Gedanken wir uns über unsere eigene Ernährung machen, ganz abgesehen von den Gedanken, die die Industrie sich darüber macht (Light-Produkte u.v.m.), ist es fast leichtsinnig zu nennen, eine Dose zu öffnen und zu glauben, Hund oder Katze wären damit bereits optimal ernährt. Essen und Trinken, heißt es, halten Leib und Seele zusammen. Warum soll das auf unsere liebsten Haustiere nicht zutreffen?

Ich züchte seit über fünfzehn Jahren Katzen, habe vor fünf Jahren außerdem zwei Windhunde angeschafft. Wenn die Katzen glänzende Augen, ein seidiges Fell, also die Optik Ausstellungsqualität haben sollte, war ich gezwungen, zum üblichen Dosenfutter zusätzliche Vitamine (vor allem der B-Gruppe) zu verabreichen, an die Jungtiere habe ich vom ersten Wurf an zusätzlich ein Mineralstoffgemisch verfüttert.

Aber erst seit einem Jahr mache ich mir Gedanken, ob die Katzen betreffs der Proteine etc. vermittels der Fertignahrung das bekommen, was sie wirklich benötigen. Um in Erfahrung zu bringen, was sie benötigen und woher die Nährstoffe zu beziehen sind, habe ich mir wissenschaftliche Literatur* besorgt. Beim Lesen gab es einen Aha-Effekt nach dem anderen; ich fing daraufhin an, Versuche mit den Katzen zu machen, indem ich verschiedene Materialien jeweils ca. vier Wochen lang verfütterte und eventuelle Veränderungen beobachtete.

Die Evolution hat Katzen und Hunde zu reinen Fleischfressern geformt, d.h. diese Tiere beziehen ihre Energie aus Eiweiß und Fett. Das bedeutet auch, daß man mit dieser Fütterung die besten Aufzuchtergebnisse erzielt (für Katzen ist nur die Ernährung mit Nagetieren, den natürlichen Beutetieren, noch besser). Und man benötigt nur eine Sorte Nahrung für beide Tierarten – Hunde und Katzen.

Bei reiner Fleischfütterung nehmen beispielsweise Katzen (nach Beobachtung an den eigenen Tieren) nur die Hälfte der Menge des früher verabreichten konventionellen Fertigfutters – bezogen auf das Gewicht – zu sich, machen zudem einen zufriedeneren Eindruck, trinken übrigens auch mehr; der Sättigungswert der einzelnen Mahlzeit hält länger vor (das kann man an sich selbst beobachten: nach Kuchen haben wir ganz schnell wieder Hunger, obwohl wir mit dem Zucker uns gemäße, leicht verdauliche Energie zu uns genommen haben; leider verbrauchen wir sie heutzutage kaum mehr – im Gegensatz zum Höhlenmenschen, der sie allerdings in dieser reinen Form nicht zur Verfügung hatte). Fleisch sättigt nachhaltig und – macht durstig. Die eigenen Tiere trinken bei regelmäßiger Gabe von tierischem Eiweiß mehr als bei der Verfütterung handelsüblichen Dosenfutters.

Ausschließliche Ernährung mit Fleisch (d.h. ohne Kohlehydrate) verhindert Plaque, läßt Zahnsteinbildung sowie Zahnfleischentzündungen erst gar nicht entstehen und erspart so den Tieren die Narkose und dem Geldbeutel des Besitzers die Rechnung des Tierarztes. Der Hinweis, Hund und Katze seien Beutetierfresser, soll wohl der Legitimation der – unnötigen – Unmengen von Kohlehydraten in gängigen Futtermitteln dienen. Das bedeutet,daß eine Katze, die von selbstgefangener Beute lebt, diese Mengen an Kohlehydraten nicht aufnimmt. Auch der gern gegebene Hinweis von Futtermittelverkäufern, Hunde würden von zuviel Eiweiß fett, stimmt so nicht: diese Hunde haben nur zuwenig Bewegung. Wölfe, von denen unsere Hunde abstammen, mußten weite Strecken laufen, um etwas Eßbares zu fangen. Windhunde, die auf der Rennbahn nicht nur den körperlichen Ausgleich haben, sondern auch ein dem Wolfsahnen gemäßes Beutefangerlebnis, werden nicht fett.

Nach Schätzungen leiden 85 % aller über zwei Jahre alten Katzen an Zahnerkrankungen, aber nur 9,7 % ihrer Halter sowie 19 % der Hundehalter kochen selbst für ihre Tiere. Amore mio gibt den Tierhaltern nun Produkte in die Hand, mit denen die Tiere so gut versorgt werden wie die Tiere, für die ihre Besitzer selbst kochen.

Im Versuch mit den eigenen Tieren besserte sich die Zahnfleischentzündung bei ausschließlicher Fleischfütterung innerhalb von drei Tagen signifikant, verschwand bei einigen Tieren sogar ganz, während sich bei Gabe von Medikamenten eine Besserung erst nach vier Wochen zeigte. Die Ekzeme einer gekauften Katze besserten sich ebenfalls, sind mittlerweile ganz verschwunden. Alle Katzen sind seit der Futterumstellung lebhafter geworden, d.h. die «alten Mädchen» tollen manchmal wie Jungtiere herum!

Fleischfütterung erhöht zudem die Blutdurchflußrate der Nieren, beugt somit entgegen weit verbreiteter Meinung – auch der von Tierärzten – Nierenkrankheiten vor. Eine hohe Akzeptanz stellte ich bei den eigenen Tieren hinsichtlich Hühnchen, besonders aber bei Verfütterung von Kaninchen fest. Pute wird wegen der bei einer Untersuchung festgestellten erhöhten Harnsäurewerte bei Katzen nicht in die Produktion einfließen, es sei denn, genauere Untersuchungen kämen zu anderen Ergebnissen. Das ganz normale (preiswerte) Hühnchen lag hinsichtlich geschmacklicher Präferenz bei den eigenen Katzen vor der Ente. Auch (Sahne)Quark und Hüttenkäse sind preiswerte Eiweißlieferanten, allerdings nicht für den Dauergebrauch. In Vorbereitung sind neben den Fleischprodukten Gemüse und Getreide; wegen der Gefahr des BSE bietet Amore mio auch Produkte aus kontrolliert biologischer Produktion an.

Als die wertvollsten und am besten verdaulichen Kohlehydrate haben sich Reis und Hafer herausgestellt, mit denen seit jeher verantwortungsvolle Besitzer ihren Hund oder ihre Katze gefüttert haben, bzw. wird beispielsweise Reis als Schonkost sogar von Tierärzten empfohlen. Wenn man also Kohlehydrate füttert, dann ganz gezielt, genau bemessen und das beste, was es gibt.Hier wurde wegen der Entwicklung von Rezepturen mit der wissenschaftlichen Forschung Kontakt aufgenommen. In bezug auf Soja sollte man wegen der darin enthaltenen östrogenähnlichen Stoffe nicht nur für Menschen, sondern genauso für die Ernährung von Tieren vorsichtig sein; denn die Zufuhr von Stoffen, die den natürlichen Hormonen in der Wirkung ähnlich sind, muß auf Dauer den Hormonhaushalt eines Organismus durcheinander bringen. Eine Theorie von mir ist, daß die Dauerrolligkeit mancher Katzen durch solche Stoffe verursacht wird. Ich habe übrigens selbst eine Katze, die dauerrollig war. Seit der Umstellung auf Fleisch und Quark hat sich das gegeben.

Ehle, 1993

Literatur:

Schmidt/Horzinek, Krankheiten der Katze, Gustav Fischer Verlag, 1. Auflage, Jena/Stuttgart 1992, S. 540 und 568

Ernährung und Verhalten von Hund und Katze, Neue Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Ernährung und des Verhaltens der Fleischfresser, Schlütersche Verlagsanstalt und Druckerei, Hannover 1984(!)

Ernährung, Fehlernährung und Diätetik bei Hund und Katze, hrsg. vom Institut für Tierernährung der Tierärztlichen Hochschule Hannover, Hannover 1988(!)